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Heute möchte ich Dir den Leserbrief von jemanden, für mich, ganz besonderem zeigen. Jessica ist als Leserin und „Fan“ in mein Leben getreten und mittlerweile als sehr gute Freundin geblieben. Halte Taschentücher bereit, denn dieser Leserbrief ist wirklich bewegend. Eine Reise zu sich selbst…
Eine Reise zu mir selbst
Mit 16 Jahren hatte ich das Glück für einen Schüleraustausch nach Oahu fliegen zu dürfen. Ich hatte keine Ahnung von Oahu oder den hawaiianischen Inseln, aber ich fühlte mich mega cool, da ich fast vier Wochen ins Paradies durfte und meine restlichen Klassenkameraden sich auf Europa verteilten. Das es eine Reise zu mir selbst werden würde und sich dadurch für mich mein ganzes bisheriges Leben ändern würde, war mir da noch nicht klar. Ich bin auf einer kleinen Nordseeinsel aufgewachsen, und ich stellte mir Oahu genau so vor, nur statt Dünengras und Heide würden da Palmen stehen. Also Koffer gepackt und ab zum Flughafen. Ich verabschiedete mich nicht mal großartig von meiner „Familie“. Ich hatte leider nie wirklich das beste Verhältnis zu meiner Mutter und meinem Stiefvater, was mir innerlich weh tat, aber das würde ich erst auf meiner Reise verstehen lernen.
Die Ankunft
Auf Oahu angekommen war ich sehr aufgeregt, meine Gastmama wartete am Flughafen auf mich. Sie begrüßte mich mit der typischen hawaiianischen Herzlichkeit, was mich als „steife Deutsche“ am Anfang sehr irritierte. Wir fuhren nach Hause und sie erzählte mir, das ich mich nicht wundern soll, die engste Familie hatte für mich zur Begrüßung ein kleines Fest vorbereitet. Klein war in diesem Sinne etwas untertrieben, zu dem Luau waren gut 40 Leute gekommen. Ich kannte niemanden und niemand kannte mich und doch waren all diese Leute für mich gekommen. Ich fühlte mich etwas komisch so im Rampenlicht und gleichzeitig fühlte ich mich genau richtig an Ort und Stelle. Mein erster Kontakt mit Oahu, Hawaiianern und ihrer Kultur und ich wurde einfach mal so ins Wasser geworfen.
Am nächsten Tag ging meine Sight Seeing Tour los. Hanauma Bay, Arizona Memorial, Waikiki, North Shore, Byodo-In-Tempel, Tauchen gehen, surfen lernen, um nur ein paar meiner Abenteuer in diesen Wochen zu nennen. Ich sah viele Touristen Attraktionen und doch war es keine Touri-Tour.
Die Bedeutung von Ohana
Immer waren Hawaiianer da, die mir einen noch etwas anderen Blick auf die Einzigartigkeit der Inseln und ihren Menschen gab. Ich fühlte mich hier mehr zuhause, als ich es in meinem richtigen zuhause tat. Mein Luau war nicht das einzige Fest an dem ich teilnehmen durfte. Während ich da war, war ich auch Teil einer Hochzeit und einer Beisetzung. Zwei Ereignisse, die mich sehr nachdenklich stimmten. Ich kannte die Leute nur wenige Tage und doch war es ihnen wichtig, das ich auf ihrer Hochzeit oder der Beisetzung dabei war. Ich redete viel mit meiner Gastmama darüber und sie erklärte mir, was Ohana bedeutete. Hier gehört man nicht nur durch seine Abstammung zur Familie. Auch Freunde zählten zum Beispiel dazu. Und ich zählte dazu.
Mit meiner Gastschwester Leilani hatte ich eine Freundin fürs Leben gefunden. Sie war diejenige mit der ich jeden Tag surfen übte. In meiner vorletzten Woche war es dann soweit, ich schaffte meine erste „große“ Welle allein. Es war ein Gefühl absoluter Freiheit. Und ich war so berauscht von diesem Gefühl, ich bekam nichts mehr um mich herum mit. Umso erstaunter war ich, wie viele meiner Ohana am Strand waren und mein erstes mal mit erlebt hatten. Sie freuten sich mindestens genau so wie ich. Abends, als wir alle zusammen saßen wurde mir eine unglaubliche Ehre zuteil. Ich bekam von meiner Ohana meinen Glückshaken.
Der Abschied
Die Zeit verrannte viel zu schnell und mein Abschied stand bevor. Als ich aus dem Haus trat, stand meine ganze Ohana da um sich von mir zu verabschieden. Ich hatte das Gefühl , als ob mir jemand das Herz aus der Brust reißen würde….. Und doch verlor ich keinen von ihnen. Ich habe so viel gelernt über Liebe, Vertrauen, Freundschaft, das Leben. Es war ein einziges Geschenk für das ich unendlich dankbar bin.
Heute bin ich selbst Mama von zwei Keikis. Ich versuche sie mit Aloha im Herzen zu erziehen und ihnen die Welt zu zeigen. Meine Gastfamilie ist auch in ihrer Welt. Granma und Granpa leben auf der anderen Seite der Welt, wir Skypen oft und sobald sie groß genug sind fliegen wir zusammen über den großen Ozean. Meine Gastmama sagt mir immer, wir sind durch den Ozean getrennt, doch solange wir uns in unserem Herzen haben sind wir nie weit voneinander entfernt.
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