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Heute nehme ich Dich mit auf die Reise ins alte Hawaii. Um genau zu sein, nach Big Island. Bist Du bereit für ein spannendes Abenteuer, voller Liebe und Gefahr mit Hiku und Kawelu?
Hiku und Kawelu – Die Vorgeschichte
Nicht weit entfernt vom Gipfel von Hualalai, auf der Insel Hawaii (Big Island), lebten in einer Höhle an der Südseite des Bergrückens Hina und ihr Sohn, der Kupua (Halbgott) Hiku. Hina ist die Göttin der Nacht, des Todes und der Unterwelt.
Sein ganzes Leben lang, als Kind und Jugendlicher, hatte Hiku allein mit seiner Mutter auf diesem Berggipfel gelebt. Seine Mutter erlaubte ihm nicht ins Tal zu gehen, um die Dörfer mit Menschen zu sehen und von ihren Geschichten und Traditionen zu erfahren. Von Zeit zu Zeit gelang es ihm den Klang der fernen Hula (Trommel) und den Gesänge der Menschen zu lauschen. Er hatte großes Interesse daran, endlich auch den Tanz des Hulas zu sehen und zu beobachten, wie sie unter den Kokosnusspalmen tanzten und sangen. Aber seine Mutter, die in der menschlichen Welt erfahrener war, hatte nie ihre Zustimmung gegeben.
Jetzt, endlich, fühlte er, daß er ein Mann war. Als das nächste Mal die Laute der Fröhlichkeit der Menschen in seinen Ohren erklang, bat er wieder seine Mutter, ihn gehen zu lassen und sich unter die Leute am Ufer zu mischen. Seine Mutter sah, dass er erwachsen wurde und das auch sein Kopf und seine Gedanken bereit waren, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Widerstrebend gab sie ihre Zustimmung und warnte ihn, nicht zu lange zu bleiben, sondern rechtzeitig zurückzukehren.
Hiku und Kawelu – Die Reise von Hiku
Also nahm er seinen treuen Pfeil und Bogen „Pua Ne“, den er immer mit sich trug, in seine Hand und trat seine Reise an. Dieser Pfeil war eine Art Talisman, der über magische Kräfte verfügte, darunter die Fähigkeit, seinem Ruf zu folgen und durch seinen Gehorsam seine Reise zu lenken. Er lief über die rauhe Lava und durch die tropischen Wälder von Koa, die die südwestliche Flanke des Berges bedecken. Er näherte sich seinem ersten Zwischenstop auf einem entfernten Hügel. Als er dort stand, bat er seinen Pfeil ihm den Weg zu weisen. Er schoss Pua Ne weit in die Luft und beobachtete seinen vogelartigen Flug, bis er auf einem Hügel über Kailua landete. Er lief zu diesem Hügel, nahm seinen Pfeil und schoss ihn erneut in die Luft.
Beim zweiten Flug landete er in der Nähe der Küste von Holualoa, etwa neun oder zwölf Kilometer südlich von Kailua. Der Pfeil traf auf unfruchtbares Land aus Pahoehoe (Lavagestein), neben dem Wasserloch von Waikalai, auch bekannt als das Wai a Hiku (Wasser von Hiku), wo bis heute alle Menschen dieser Umgebung ihr Wasser für Menschen und Tiere holen. Er trank etwas aus diesem Wasserloch und löschte damit seinen Durst. Langsam näherte er sich dem Dorf Holualoa und schoß wieder den Pfeil. Dieser landete durch seinen Instinkt des Lebens in dem Hof des Alii (Häuptlings) von Kona. Unter den Frauen, die dort waren, war auch die wunderschöne Prinzessin Kawelu, welche der Pfeil auserwählte und zu ihren Füßen landete.
Hiku und Kawelu – Die Begegnung
Als sie die edle Haltung von Hiku sah, der sich seinem Pfeil näherte, versteckte sie ihn heimlich und forderte ihn heraus, ihn zu finden. Hiku rief seinen Pfeil: „Pua ne! Pua ne!“ und der Pfeil antwortete: „Ne!“ und offenbarte so sein Versteck. Diese Heldentat mit dem Pfeil und die bemerkenswerte Anmut und Schönheit des jungen Mannes gewann ziemlich schnell das Herz der Prinzessin. Schon bald wurde sie durch eine starke Leidenschaft zu ihm besessen, und entschloss ihn zu ihren Ehemann zu machen.
Durch Tricks und mit ihrer liebevollen Art hielt sie ihn mehrere Tage bei sich zu Hause fest. Als er dann endlich auf den Berg wollte, sperrte sie ihn in das Haus und hielt ihn mit Gewalt fest. Aber die Worte seiner Mutter, die ihn warnten, nicht zu lange zu bleiben, kamen ihm in den Sinn und er beschloss, sich aus seinem Gefängnis zu befreien. Er entfernte einen Teil des Strohs und kletterte auf das Dach. Als seine Flucht von Kawelu entdeckt wurde, war das betörte Mädchen von Trauer umschlossen.
Hiku und Kawelu – Zu was Liebe einen bringen kann
Sie weigerte sich getröstet zu werden, aß nichts und war nach einigen Tagen tot. Boten wurden gesandt, die den unglücklichen Hiku, Bringer all des Leids, zurückbrachten. Bitterlich weinte er über der Leiche seiner Geliebten, aber es war zu spät. Der Geist von Kawelu war in die von Milu regierte Unterwelt gegangen. Milu ist der Herrscher der Unterwelt.
Jetzt, von den Vorwürfen ihrer Verwandten und Freunde wegen seiner Flucht angetrieben und von seiner wahren Liebe für die wunderschöne Prinzessin ermutigt, entschloß er sich, den gefährlichen Abstieg in die Unterwelt zu versuchen. Wenn möglich, wollte er mit ihrer Seele zurückkehren. Mit der Hilfe ihrer Freunde sammelte er vom Berghang eine große Menge von Kowali (Schaukel aus Lianen). Er bereitete auch eine hohle Kokosnussschale vor und spaltete sie in zwei eng anliegende Teile. Dann salbte er sich mit einer Mischung aus ranzigem Kokosnussöl und Kukui-Öl, was ihm einen sehr starken Leichen-ähnlichen Geruch verlieh.
Er begann mit seinen Gefährten in den gut beladenen Kanus zu paddeln. Bis zu einem Punkt im Meer, wo der Himmel auf das Wasser trifft. Dort angekommen, wies er seine Kameraden an, ihn mit Hilfe der Lianen in den von den Hawaiianern genannten Lua o Milu, Abgrund, zu lassen. Er nahm seine Kokosnussschale mit und setzte sich auf den Querstab der Kowali (Schaukel) und wurde von dem langen Seil aus Kowali-Reben, die seine Freunde im Kanu oben hielten, schnell heruntergelassen.
Schon bald betrat er die große Höhle, in der die Schatten der Verstorbenen versammelt waren. Als er zu ihnen kam, wurde ihre Neugier geweckt, um zu erfahren, wer er war. Und er hörte viele Bemerkungen wie „Puh! Wie eklig diese Leiche riecht!“ „Er muss schon lange tot sein.“ Er hatte die Sache mit dem ranzigen Öl anscheinend ziemlich übertrieben. Sogar Milu selbst, der am Ufer saß und die Menge beobachtete, wurde durch die List völlig getäuscht, denn sonst hätte er niemals diesen kühnen Abstieg eines lebenden Mannes in seine düstere Bleibe erlaubt.
Hiku und Kawelu – Die Rettung
Die hawaiianische Schaukel, anders als unsere, hat nur ein Seil, das den Kreuzstock stützt, auf dem die Person sitzt. Hiku und sein Auftritt erregten große Aufmerksamkeit bei den Zuschauern. Vor allem ein Schatten beobachtete ihn am aufmerksamsten. Es war sein Schatz, Kawelu.
Ihre Blicke trafen sich und sie konnten ihre Freude kaum verbergen. Mit Erlaubnis von Milu rann sie auf ihn zu und schaukelte mit ihm auf dem Kowali. Aber selbst Kawelu musste ihr Gesicht wegen seines Leichen-ähnlichen Geruchs abwenden. Als sie gemeinsam den beliebten hawaiianischen Zeitvertreib von Lele Kowali genossen, wurden die oben wartenden Freunde durch ein vorher bestimmtes Signal über den Erfolg seiner List informiert. Sie fingen an sie nach oben zu ziehen. Anfangs war die Prinzessin zu sehr in das Schaukeln vertieft, um das zu bemerken.
Als sie es endlich bemerkte und die große Distanz zum Boden der Höhle bemerkte, wollte sie sich fallen lassen. Aber der schlaue Hiku, der immer auf der Hut war, klatschte die Kokosnussschalen zusammen und nahm die Seele seiner Prinzessin dort gefangen. Schnell wurden sie zu den Kanus nach oben gezogen.
Hiku und Kawelu – Glücklich vereint
Mit ihrer kostbaren Fracht kehrten sie zu den Küsten von Holualoa zurück, wo Hiku landete und sich sofort zu dem Haus begab, wo noch immer der kalte Körper seiner Geliebten lag. Er kniete an ihrer Seite und bohrte ihr in die große Zehe des linken Fußes ein Loch. Mit großer Mühe und Anstrengung zwang er den widerwilligen Geist in das Loch. Trotz der verzweifelten Bemühungen der Seele zu entfliehen, band er die Wunde zusammen, damit sie der Kälte des klammen Fleisches nicht entgehen konnte, in dem es jetzt eingesperrt war.
Dann begann Hiku mit einer LomiLomi-Massage den Fuß zu erwärmen, wobei er die Seele seiner Geliebten immer weiter nach oben in den leblosen Körper schob. Allmählich, als das Herz erreicht war, begann das Blut wieder durch den Körper zu fließen. Die Brust begann sich sanft mit dem Atem des Lebens zu heben und zu senken. Und kurz darauf schaute seine geliebte Prinzessin ihn durch ihre Augen an. Kawelu erwachte und als sie ihren geliebten Hiku sah, der sich sanft über sie beugte, öffnete sie ihre Lippen und sagte: „Wie konntest du so grausam sein, mich zu verlassen?“
Alle Erinnerung an die Lua o Milu und ihre Begegnung mit ihm war verschwunden. Ihr Gedächtnis war gelöscht. Sie fing dort an, wo sie ein paar Tage vorher durch den Tod das Leben verlassen hatte. Große Freude erfüllte die Herzen der Menschen in Holualoa, als ihre geliebte Prinzessin Kawelu durch den Helden Hiku, von dem sie nicht mehr getrennt werden sollte, in ihre Mitte zurück kam.
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